Nach dem letzten faulen Sonntag wollten wir endlich mal wieder unseren Durst nach Klettersteigen stillen. Also ab ins Auto, über die Autobahn nach Wiesing und hinauf zum Achensee. Dort wollten wir eigentlich bei der Rofanseilbahn parken, jedoch machten uns die ‚freundlichen‘ Hinweiseschilder – nach 18 Uhr wird abgeschleppt(!) – klar, dass wir hier nicht parken sollten. Darum ging es wieder raus aus dem überfüllten Parkplatz und weiter in Richtung See, wo wir beim Sportplatz Maurach um fünf Euro einen sicheren Parkplatz ergattern konnten.
Endlich konnten wir uns auf den Weg machen. Die erste halbe Stunde war der Rückweg zur Bahn, wo der offizielle Weg zur Erfurter-Hütte verläuft. Anschließend ging es über einen gemütlichen Waldweg, entlang eines Baches für etwa eine 3/4 Stunde in die Höhe, bevor wir die Piste (?) erreichten und schließlich, nach weiteren 45 Minuten, die Mauritzalm.
Nach dem ersten Schock wegen der Hundertschaft an Touristen, welche sich dank der Bahn einen einfachen Gipfelsieg gönnten, kümmerten wir uns um den Zustieg. Gleich bei der Alm fand sich dann auch der notwendige Wegweiser, welcher – zu unserem Leid – in zwei Richtungen zeigte.
Links: Zustieg 5-Gipfel-Klettersteig (Hochiss u Spieljoch)
Rechts: Zustieg 5-Gipfel-Klettersteig (Haidachstellwand, Rosskopf, Seekarlspitze)
Hier sollte man UNBEDINGT den RECHTEN Weg wählen. Wir entschieden uns für den falschen. Nachdem wir die ersten Massen hinter uns gelassen hatten, dachten wir an einen gemütlichen Aufstieg, allerdings war auch in Richtung Hochiss relativ viel los, was uns nach unserem Aufstieg etwas ärgerlich stimmte. Egal, nach knapp 45 Minuten erreichten wir den Einstieg zum ersten Steig, machten nur eine kurze Pause und dann ging es schon in die Vertikale. Hier findet man eine ziemlich gute Struktur im Fels und spart sich somit den Griff zum Seil. Am überfüllten Gipfel warfen wir nur einen kurzen Blick in die Ferne – traumhafte Aussicht – und machten uns dann sofort an den Abstieg, welcher sich aufgrund des abgegangenen Felses schwerer als der Aufstieg gestaltete. Unser zweites Ziel war das Spieljoch, welches relativ zügig erreicht war und uns motivierte, die restlichen Gipfel zu machen. Aufgrund des grasigen Aufstieges, entschlossen wir uns jedoch dazu, den dritten Gipfel zu ’spritzen‘. Nach der Umgehung fand sich dann der Einstieg zum Klettersteig, welcher aber relativ langweilig erschien, also ging es weiter zum Rosskopf. Nach keinen zehn Minuten war auch hier der Klettersteig geschafft und das Gipfelkreuz erreicht. Zeit sich an den Abstieg zu machen. Nach wenigen Minuten erkannten wir, dass wir von der falschen Richtung gestartet waren, denn wir fanden uns inmitten einer 350m Steilwand, welche im Aufstieg sicher ganz cool gewesen wäre.
Mit schwindenden Kräften erreichten wir dann, nach geraumer Zeit, endlich den Fuß der Wand und wollten nur noch ins Tal. Pfeif auf den 5. Gipfel! Also Querfeldein über eine Schotterreiße und in zwei Stunden wieder zurück zum Auto.
Trotz der traumhaften Landschaft wird mich dieser Klettersteig wohl nicht mehr sehen. Bei diesen Menschenmassen und der ‚Freundlichkeit‘ am Parkplatz vergeht es mir leider.
Maximale Höhe: 2305 m
Minimale Höhe: 931 m
Gesamtanstieg: 3561 m
Gesamtabstieg: -3559 m