Gestern hieß es mal wieder zeitig aufstehen. Um 05:30 ging das ‚Taxi‘ von Axams ins Sellraintal zum Gasthof Lüsens.
Vom Parkplatz (Parkgebühr 4,-) ging es – aufgrund recht spärlicher Informationen zu Nordgrat und Gletscherverhältnisse mit schweren Rucksäcken – entlang des Winterweges (Forststraße) in Richtung Westfalenhaus.
Gleich nach dem ersten steilen Aufschwung und kurz vor der verfallenen Längentaler Alm machten wir einen steilen Stich querfeldein und über einen Grashang empor zum vermeintlichen Einstieg.
Über eine kurze Rampe stiegen wir dann nach Rechts und zur ersten kleinen Kletterstelle (Schlüsselstelle der Tour, vmtl. III) in brüchigem Fels, welche jedoch schnell überwunden war.
Immer dem Grat bzw. der logischen Linie folgend, war die Tour meist eine nette Kraxelei im I. und II. Grad, mit traumhaften Ausblicken auf die umliegenden Berge und später auch Gletscher.
Nach ziemlich genau vier Stunden war der Gipfel erreicht und wir konnten, auf Grund des guten Wetters, unsere Gipfeljause genießen.
Der Abstieg erfolgte dann über die südliche Rinne (I.-II.) hinab zum Rotgratferner. Über diesen dann zu weit hinab und folglich mit Gegenanstieg wieder hinauf zur ‚Plattigen Wand‘. Von dort dann den Steinmännchen folgend hinunter auf den Lüsener Ferner. Auch wenn auf mancher Tourenbeschreibung von einem Abstieg über die ‚Wand‘ geredet wird, spazierten wir bis zum Ende des Gletschers um an einen markierten Weg (Nr. ??? steht keine in der Karte) zu gelangen.
Obwohl wir den Gletscher noch vor seinem Auslauf verlassen hatten, mussten wir abermals ein paar Meter Aufstieg in Kauf nehmen um dann endlich auf markiertem Steig ins Tal zu kommen.
Doch so einfach war das dann auch wieder nicht. Der Weg führte wieder direkt zum relativ breiten und reißenden Gletscherabfluss und, zu unserem Pech, auf der anderen Seite weiter.
Nach kurzer Begutachtung stand fest, dass der Bach an dieser Stelle nicht zu überqueren war, weshalb wir an einer anderen Stelle unser Glück probieren wollten. Während Berni und Flo mit großen Gesteinsbrocken – welche allerdings alle sofort mitgerissen wurden – eine Brücke zu bauen versuchten, marschierte ich einige Meter bergab und fand mich (bzw. uns) dann nach einem beherzten Sprung auf der anderen Seite.
Weiter ging es dann in schönem, in Richtung Bach stark abfallendem Gelände und zu guter Letzt (400hm) dann nochmals abenteuerlich bei kaum sichtbarem, überwuchertem und rutschigem Weg über ziemlich steiles Gelände hinab in den Talboden und zurück zum Gasthof Lüsens.