Eigentlich hätte es letztes Wochenende ja über den Bianco Grat auf den Piz Bernina gehen sollen, jedoch sagte uns der viele Neuschnee so gar nicht zu, weshalb wir kurzerhand umdisponiert haben und in die (laut Wetterbericht) schneeärmere Region Osttirol gefahren sind. Als Ziel für Matthias‘ 30er wurde dann natürlich kein anderer Berg auserkoren, als der Großglockner.
Am Montag ging es dann recht zeitig ab nach Kals zum Lucknerhaus und zu Fuß hinauf zur Stüdlhütte, wo wir – aufgrund der guten Wetterprognose – noch einen Kaffee genießen durften.
Nach der ersten Steilstufe oberhalb der Hütte ging es westlich des Luisengrates über das Teischnitzkees, welches aufgrund des Neuschnees mit schönen, verdeckten Spalten auf uns wartete. Zum Glück waren wir gerade zwei Wochen zuvor bei freiem Gletscher hier unterwegs, sonst wären wir wohl öfter eingesunken :).
Nachdem wir den Einstieg gefunden (keine Spuren vorhanden) und den Gletscher hinter uns gelassen hatten entschieden wir uns den Wolken zum Trotz bis zum Frühstücksplatzl aufzusteigen und dort erneute Wetterinfos einzuholen – es hatte mittlerweile zugezogen. Erneut keine Änderung beim Wetter. Wolken ziehen immer wieder vorbei, aber meist sonnig. Der Grat selbst erwies sich trotz Schnee als gut machbar, also kletterten wir genüsslich weiter.
Leider wartete der obere Teil des Grates dann mit schlechteren Schnee- sowie Wetterverhältnissen auf uns, was unser Tempo gehörig drosselte.
Als wir dann zu fortgeschrittener Zeit endlich den Gipfel erreichten, peitschte uns ein starker, kalter Wind gehörige Mengen Neuschnee um die Ohren und wir machten uns ohne lange Pause gleich wieder an den Abstieg über den Normalweg.
In Zweierseilschaften ging es durchgehend gesichert bzw. teilweise abseilend über den Kleinglockner und das Leitl hinunter zum oberen Bahnhof, von welchem wir uns dann noch im Whiteout zur Adlersruhe kämpfen mussten.