Samstag, 04:45: Nach knapp vier Stunden Schlaf klingelt mein Wecker. Der Grund? Hoch über den Dächern Innsbrucks, führt der ‚Innsbrucker Klettersteig‘ vom Hafelekar zur Frau Hitt. Das war unser Ziel für diesen Tag. Doch wollte ich nicht wie ein fauler Tourist mit der Bahn fahren und so bewegte ich zu dieser (meiner Meinung nach unmenschlichen) Zeit meinen Hintern aus dem Bett, stieg ins Auto und bewegte mich in Richtung Hungerburg.
Zum Glück wurde meine Parkplatzsuche rasch und erfolgreich beendet (waren ja doch noch ein paar frei :D ) und ich konnte mich auf den Weg Richtung Kar machen. Nach den ersten 20 Minuten bereits das zweite Schild. Von den angeschlagenen drei Stunden (so in etwa habe ich auch kalkuliert) zur Seegrube waren nur noch zwei über und in mir machte sich der Gedanke breit, dass ich ruhig etwas länger hätte schlafen können. Nach eineinhalb Stunden war das erste Ziel und somit die Seegrube erreicht. Kurz den Weg suchen und weiter. Eine weitere halbe Stunde später stand ich vor geschlossenen Toren am Hafelekar. Noch fix die 20 Minuten zur Karspitze in vier heruntergebogen und der erste Gipfel an diesem Tag war geschafft. Eineinhalb Stunden bevor Nina mit der Bahn den Gipfel erreichen sollte. Also schnell frühstücken und dann gemütlich und ohne jegliche Störung am Gipfel in der Sonne chillen. Das alleine war das frühe Aufstehen bereits wert.
Pünktlich mit der ersten Gondel erreichte Nina um kurz nach 09:00 Uhr den Gipfel und wir konnten uns an den Steig machen. Also rein in die Ausrüstung und dann mal ANSTEHEN und warten! Natürlich hatten wir das Glück und hatten bereits die erste Anfängerin vor uns, welche selbst bei einer A-Stelle bereits Zittern begann und von uns sogleich überholt wurde.
Nach einigem auf und ab erreichten wir nach knapp 2 1/2 Stunden den Kemacher und somit unseren höchsten Punkt auf der Tour. Dort noch schnell und gemütlich :D einen halben Landjäger und etwas Brot vertilgen und weiter zum langen Sattel. Anschließend auf zur zweiten Etappe des Klettersteigs in Richtung Frau Hitt. Eine knappe Stunde später war auch dieser Teil geschafft und wir (oder eigentlich ich) dachten noch an einen Aufstieg zur vorderen Brandjoch Spitze, doch aufgrund der fortgeschrittenen Zeit mussten wir dieses Unterfangen spritzen und uns an den Abstieg machen, schließlich wollten wir mit der letzten Bahn ins Tal fahren (Ticket war bereits gelöst). Doch zu welcher Uhrzeit war das nochmal? Keine Ahnung. Nina war sich nicht ganz sicher, dachte aber etwas von halb fünf gelesen zu haben. Also, was sagt die Uhr? 15:40. Mist, das wird knapp. Noch 40 Minuten Zeit und angeschriebene sind noch 75. Fast schon im Laufschritt scheuchte ich Nina dann in 35 Minuten zur Seegrube, wo sich mein Ticketkauf dann doch noch leicht ausging. Letzte Talfahrt um 17:30 …
Egal, einen Sonnenbrand, einige Höhenmeter, ein paar Gipfel und einen weiteren Klettersteig im Gepäck ging es zufrieden in das überhitzte Innsbruck.