Unser vierter Tag in Lyngen war von der Wetter- und Lawinenvorhersage leider nicht mehr so prickelnd wie die letzten Tage, weshalb wir uns für eine kürzere Tour mit angebrachter Steigung entschieden.
Knapp 20 Minuten von unserer Unterkunft entfernt erreichten wir den Parkplatz bei Lyngseidet, wo wir die Ski anschnallten und in nettem Ambiente durch die Bäume hindurch die ersten 300 Höhenmeter aufstiegen. Den gemütlichen Rückenverlauf folgend ging es stetig bergan, bevor wir auf knapp 500 Metern nach Westen schwenkten und bald auf eine Skihütte trafen. Nachdem zwischen unserem Ziel und der Hütte jedoch eine Schlucht war und ich aufgrund der schlechten Sicht nicht erkennen konnte, ob eine direkte Verbindung bestand, spurte ich in großem Bogen um diese Senke herum, um auf der anderen Seite festzustellen, dass dies nicht nötig gewesen wäre. Da hatte die Karte wohl recht, aber das Auge halt nicht. Egal. Die letzten 400 Höhenmeter hinauf zum notwendigen Skidepot, war dann weitere Spurarbeit angesagt. Aber nachdem das Wetter immer mehr zu zog, schadete die extra Bewegung ohnehin nicht. Die letzten Meter hinauf zum Gipfel waren dann zu Fuß zurück zu legen, bevor wir den wahnsinnigen Blick hinunter nach Ullsfjord und auf der anderen Seite nach Lyngseidet genießen konnten.
Nach einer kurzen Rast ging es wieder zurück zu den Ski, um diese bei starken Windböen und Schneegestöber unter die Füße zu nehmen und anschließend bei tollen Schneeverhältnissen die Hänge zurück zur Skihütte hinunter zu pflügen. Dieses Mal aber auf direktem Wege.
Bei der mittlerweile wohl geöffneten und sehr gut besuchten Hütte ging es dann vorbei und in der nähe des Aufstiegsweges wieder zurück zum Auto.
Jetzt in der warmen Lodge sitzend möchte ich nicht mit den Tourengehern tauschen, welche sich im Aufstieg befunden hatten, während wir bereits bei schlechter werdendem Wetter die Abfahrt angetreten hatten :)
Maximale Höhe: 1032 m
Minimale Höhe: 73 m
Gesamtanstieg: 1632 m
Gesamtabstieg: -1615 m
Gewaltige Tour! Beneidenswert – trotz des nicht so guten Wetters! Die ‚Ruhe‘ vor dem Sturm