Hätte Jochen nicht bereits mit Christian ausgemacht, wäre es heute endlich auf die Hohe Villerspitze gegangen. Hatte er aber, und deshalb ging es heute nach knapp drei (3!!) Stunden Schlaf mit dem Auto nach Vent.
Vom Parkplatz der guten Beschilderung folgend machten wir rasch einige Höhenmeter und nach keinen zwei Stunden war die Bresslauer Hütte erreicht. Von dort zieht sich der Weg dann etwas und die Höhenmeter (pro Stunde) werden leider weniger und die Umgebung monotoner. Viele Felsbrocken hier, etwas Schnee vom Dienstag dort. Bis man dann eine Kurve in Richtung Mitterkarjoch macht. Dort war dann schluss mit Geröll sondern anfangs nur noch Eis sowie weiter oben, kurz unterm Klettersteig ein schönes, bockhartes Schneefeld. Nach dem kurzen, relativ einfachen Steig öffnete sich uns dann der Blick auf den Gletscher. Bei tollem Panorama und gut mit Schnee bedecktem Gletscher legten wir die Steigeisen an und marschierten angeseilt dem Gipfelgrat entgegen. Über ebendiesen ging es dann immer noch mit den Eisen am Fuß in wenigen Minuten auf den Gipfel, wo wir dank windstille und angenehmen Temperaturen einige Zeit verweilen und das Panorama genießen konnten.
Beim Abstieg über den Gletscher machte sich dann die fortschreitende Tageszeit etwas bemerktbar und so waren manche Spaltenbrücken nicht mehr ganz so stabil wie beim Aufstieg, was eine Familie mit drei kleinen Kindern aber nicht abhalten sollte, trotz unserer ausdrücklichen Warnungen, den Aufstieg ohne Seil zu machen! Kann man nichts machen! Beim Mitterkarjoch angekommen entledigten wir uns dann für den Klettersteig unserer Steigeisen, schnallten uns diese für die Schneerinne unterhalb allerdings wieder und stiegen über weiter ab. Keine Minute nachdem diese hinter uns lag, ertönte ein lautes „Stein“ von Jochen (oder von oben?) und über unsere vorherige Abstiegsroute kamen neben vielen kleineren und mittelgroßen auch zwei backofengroße Felsbrocken. Beide im Abstand von je einem Meter links und rechts an einem anderen Bergsteiger vorbei – „Alles Gute zum zweiten Geburtstag!“
Nach diesem Ereignis pfiffen wir auf die Serpentinen, welche in die Fallrichtung führten und stiegen direkt ab, bevor wir dann wieder zurück zur Bresslauer und weiter zum PP marschierten.
Maximale Höhe: 3744 m
Minimale Höhe: 1897 m
Gesamtanstieg: 2045 m
Gesamtabstieg: -2031 m